Sie sind der รคltere, aber weitaus weniger gelรคufige Stamm des Augsburger Kaufherrengeschlechts. Nun gibt es zu ihnen erstmals eine umfassende Chronik โ verfasst vom Familienangehรถrigen Markus Fugger von dem Rech. Er forschte dafรผr auch im Vatikanischen Geheimarchiv.

Mit Die Fugger vom Reh. Eine Familie zwischen adligem Unternehmertum und Bรผrgerlichkeit (Iseensee Verlag, Oldenburg) gibt es erstmals eine umfassende Abhandlung รผber die Familie Fugger vom Reh. Der รคltere, aber weitaus weniger gelรคufige Stamm des Augsburger Kaufherrengeschlechts Fugger stand naturgemรคร im Schatten der jรผngeren, jedoch bei weitem populรคreren Fugger von der Lilie. Markus Fugger von dem Rech stellt nun den รคlteren Fugger-Stamm und seine Geschichte, die in den letzten Jahren nach und nach trotz vieler Schwierigkeiten und Hindernissen aufgearbeitet werden konnte, einer breiteren รffentlichkeit vor โ und will helfen, ihr einen gebรผhrenden Platz in der Geschichtsschreibung zu verschaffen.
Die Augsburger Jakob und Anton Fugger sorgten mit ihrer kaufmรคnnischen Genialitรคt dafรผr, dass ihre Namen die Bekanntesten des Fuggerstammes wurden; bis heute meint man landlรคufig die reiche Handelsdynastie der Fugger von der Lilie, wenn man von den Fuggern spricht. Markus Fugger von dem Rech arbeitet nun die Geschichte der Familie Fugger vom Reh auf, die nach zwei Firmenpleiten zu Randnotizen der Geschichte wurde โ obwohl sie bereits noch vor Jakob dem Reichen erste wirtschaftliche Akzente gesetzt hatte.
Goldenes Reh auf blauen Grund
Sein Unterfangen fรผhrte Fugger von dem Rech bei seinen weitreichenden Recherchen bis in die Staatsarchive von Breslau, Kattowitz und Leipzig sowie natรผrlich ins Fugger-Archiv Dillingen. Sogar aber auch ins Vatikanische Geheimarchiv. Seine Betrachtung beginnt bei den frรผhen Fugger in Italien vom 12. bis 13. Jahrhundert, beleuchtet die Anfรคnge in Schwaben im 13. und 15. Jahrhundert und bildet die Entwicklung der Fugger von Webern zu Kaufleuten ab. Die Gesamtdarstellung des Hauses Fugger endet bei der geschรคftlichen Trennung von Andreas und Jahob Fugger: Ganz dem Vorhaben des Buches entsprechend, rรผckt der Blick ab vom jรผngeren Stamm, spรคter die Fugger von der Lilie genannt, und fokussiert sich auf die Fugger vom Reh. Letzterer Name etablierte sich erst mit der Wappenverleihung Kaiser Friedrichs III. an Andreas Fuggers Sรถhne im Jahr 1462. Goldenes Reh auf blauem Grund โ das ist das Wappen des Hauses Fugger vom Reh. Die Symbole der beider Fuggerlinien Fugger von der Lilie und Fugger vom Reh wurden รผbrigens im Gemeindewappen von Graben (Landkreis Augsburg) vereinigt.
Interessant ist auch der zusรคtzliche Beitrag im Buch von Dr. Gunhild Winkler von der Namensberatungsstelle der Universitรคt Leipzig. Sie blickt auf Herkunft und Bedeutung des Fuggerschen Familiennamens โ ein Namen, der viele Schreibweisen erfuhr wie Fugger, Fucker, Fuckir, Focker oder Fuckert. Karten zur Hรคufigkeitsverteilung des Namens Fugger in Deutschland illustrieren den Beitrag.
Das Buch wird abgerundet durch Stammtafeln, die durch das Querformat der Publikum รผbersichtlich zur Geltung kommen: รbersichtstafeln zur Genealogie, Generatioonenรผbersicht mit Erlรคuterung und ein genealogoscher und heraldischer Ausblick. Ein Personen- und Ortsregister sowie Literatur- und Internetnachweise ergรคnzen das Buch. ~ [pm/msc]
Markus Fugger von dem Rech: Die Fugger vom Reh. Eine Familie zwischen adligem Unternehmertum und Bรผrgerlichkeit
Hardcover, 320 Seiten.
Isensee Verlag, 2023
Format: โ 21,8 x 30,2 cm
ISBN 978-3-7308-2027-8
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