Oskar Maria Grafs Roman auf der Bühne

Im Buchclub des Staatstheater Augsburg wurde die literarische Vorlage vorbehandelt – nun ist die Uraufführung zum Buch. Oskar Maria Grafs »Unruhe um einen Friedfertigen« hat am Samstag, 4. März, Premiere als Schauspiel in einer Bearbeitung von Lothar Trolle.

Der vierte Buchclub des Staatstheater Augsburg behandelte heuer Oskar Maria Grafs Roman Unruhe um einen Friedfertigen (1947). Seit Januar haben sich die Teilnehmer/innen jeden Mittwoch per Zoom getroffen, letztmalig am 1. März, um von Experten/innen Inputs zu den Themen des Romans zu bekommen und dann in Kleingruppen das Gelesene zu diskutieren. Geleitet und eingerichtet wurde der Buchclub von Tina Lorenz und Marlies Grasse.

Nun bringt das Staatstheater Grafs Roman als großes Ensemble-Stück zur Uraufführung. Premiere ist am Samstag, 4. März (19.30 Uhr), im martini-Park. Die Bühnenfassung wurde von Lothar Trolle als Auftragsarbeit erstellt. Trolle, vielfach ausgezeichneter Autor und Übersetzer, zollt Graf in seiner Bühnenbearbeitung des Romans durch seine ganz eigene Dramatik Tribut. Die Regisseurin Susanne Lietzow macht daraus mit ihrem künstlerischen Team einen bildgewaltigen Theaterabend, der unter die Haut geht.

Theatrales Erlebnis

Jenny Langner und Natalie Hünig. Foto: Jan-Pieter Fuhr

Wie unter einem Brennglas arbeitet Oskar Maria Graf in seinem 1947 erschienenen Roman am Beispiel des dörflichen Kosmos heraus, wohin existentielle Not und Perspektivlosigkeit eine ganze Generation traumatisierter, aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrter junger Männer führen. Unruhe um einen Friedfertigen erzählt die große Geschichte am Beispiel des kleinen Mannes. Mit großen Bildern, dem sprichwörtlichen braunen Sumpf auf der Bühne und von zwei Wrestlern choreografierten Kampfszenen soll der Abend zu einem theatralen Erlebnis werden.

Ein kleines bayerisches Dorf, abseits der politischen Turbulenzen in den Städten, idyllisch im Voralpenland gelegen, wird Zeuge einer tragischen Geschichte. Der Schuster Kraus, ein friedliebender, unauffälliger Dorfbewohner, von allen geschätzt, gerät aufgrund seiner jüdischen Herkunft unter die Räder. Während sich in den politisch unruhigen Zeiten zwischen dem Ersten Weltkrieg und der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 die Staatsoberhäupter beinahe im Minutentakt abwechseln, verfestigt sich der stetig schwelende Antisemitismus. Bis es schließlich zum Äußersten kommt. ~ [pm | auxlit]

www.staatstheater-augsburg.de


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