Studie vergleicht die Jahresgebรผhren der รถffentlichen Stadtbibliotheken der 100 bevรถlkerungsreichsten Stรคdte Deutschlands. Die Stadtbรผcherei Augsburg landet mit Bibliotheken 25 anderer Stรคdte im guten Mittelfeld. In Bayern hat Augsburg, mit Mรผnchen und Wรผrzburg, die hรถchsten Gebรผhren.
Die Studie wurde im Februar 2023 vom gewerblichen Online-Sprachlernportal Preply durchgefรผhrt. Sie will die mรถglichen Auswirkungen der Gebรผhren auf den Zugang zur Bildung und die Gleichheit der Menschen untersuchen und blickt allein auf die Hรถhe der Jahresgebรผhren, die deshalb zustande kommen, weil die รถffentliche Fรถrderung nicht reicht. ยปDie Ergebnisse kรถnnen dazu beitragen, das Verstรคndnis fรผr den Stellenwert von รถffentlichen Bibliotheken in unserer Gesellschaft zu vertiefen und auf Probleme im Zusammenhang mit dem Zugang zu Wissen und Informationen hinweisenยซ, heiรt es in der Untersuchung.
Es wurden die รถffentlichen Stadtbibliotheken der 100 bevรถlkerungsreichsten Stรคdte Deutschlands untersucht. Privat betriebene Bibliotheken wurden von der Untersuchung nicht berรผcksichtigt. Die Gebรผhren wurden den jeweiligen Gebรผhrenordnungen der Stadtbibliotheken entnommen. Nicht berรผcksichtigt im Ranking wurde das Spektrum des jeweilig ggf. abweichenden Angebots der einzelnen Stadtbรผchereien. Die Studie hebt auf eine generelle finanzielle Zugangsbarriere zu Bildung ab. Sie kritisiert gleichzeitig zum Teil in Deutschland bestehende Zusatzgebรผhren fรผr digitale Medien, Vormerkungen und WLAN-Nutzung.
Der Vergleich zeigt, dass Bรผrgerinnen und Bรผrger im Regeltarif zwischen fรผnf Euro und 45 Euro fรผr eine zwรถlfmonatige Mitgliedschaft in einer รถffentlichen Bibliothek zahlen mรผssen. Nur in Ingolstadt, Rostock und Wiesbaden sind die Stadtbibliotheken kostenlos fรผr alle. In fast allen Stรคdten ist eine Bรผchereimitgliedschaft fรผr Kinder in kostenlos mรถglich.
Ingolstadt kostenlos, Hamburg am teuersten, Augsburg im Mittelfeld
Die Stadtbรผcherei Augsburg landet mit 25 anderen Einrichtungen in Deutschland in der Studie auf einem guten mittleren Platz. In Bayern zรคhlt die Stadtbรผcherei der Brecht-Stadt zusammen mit Mรผnchen und Wรผrzburg โ drei der vier grรถรten Stรคdte Bayerns โ zu den Einrichtungen mit den hรถchsten Gebรผhren. Hier betrรคgt รผberall die regulรคre Jahresgebรผhr 20 Euro, die ermรครigte Gebรผhr 10 Euro und die Gebรผhr fรผr Kinder ist kostenlos. Die Stadt Nรผrnberg, zweitgrรถรte Stadt Bayerns, schert hier aus und ist bayernweit die gรผnstigste Stadtbibliothek. (15 โฌ/ erm. 7,50 โฌ)
Platz 1 der gรผnstigsten Bibliotheken sowohl in Bayern als auch bundesweit nimmt die Stadtbรผcherei Ingolstadt ein, sie ist kostenlos. Auf Platz 2 fรผr Bayern steht als zweitgrรถรte Stadt Bayerns Nรผrnberg (15 โฌ / erm. 7,50 โฌ), dann folgen Regensburg (17 โฌ / erm. 10 โฌ ), es folgen Erlangen (17,50 โฌ / erm. 8 โฌ), Fรผrth (18 โฌ/ erm. 9 โฌ) und dann die Schlusslichter Augsburg, Mรผnchen und Wรผrzburg (jeweils 20 โฌ / erm. 10 โฌ).
Bundesweit teuerste Bibliothek ist die Hamburg, sie ist doppelt so teuer wie der Schnitt.
Tabelle: Deutschlands Stadtbibliotheken im Gebรผhrenvergleich
Ein รberblick der Ergebnisse der Prebly-Studie.
Rechts oben kann per Klick von Seite 1 auf Seite 2 der Studie gewechselt werden.
๐ Zu Studie: โบ www.prebly.de
Ein รberblick der Ergebnisse der Prebly-Studie. Rechts oben kann per Klick von Seite 1 auf Seite 2 der Studie gewechselt werden. ๐ Zur gesamten Studie: โบ www.prebly.de
Die meisten untersuchten Bibliotheken in Deutschland bieten einen ermรครigten Gebรผhrensatz fรผr Menschen an, die finanzielle Unterstรผtzung erhalten. So reduziere sich der Jahresbeitrag auf eine Gebรผhr zwischen drei Euro statt 24 Euro (Wuppertal) und 20 Euro statt 45 Euro (Hamburg). In Augsburg reduziert sich die Gebรผhr um die Hรคlfte von 20 Euro auf 10 Euro. In 17 von 100 untersuchten Stรคdten entfรคllt laut Studie die Jahresgebรผhr fรผr Bibliotheksnutzer mit nachweisbar geringem Einkommen vollstรคndig. Keine Ermรครigungstarif bieten Heilbronn, Ludwigshafen, Reutlingen, Braunschweig, Moers, Zwickau, Mainz und Oldenburg an.
Manchmal Zusatzgebรผhren
In ihrer Auswertung kritisiert die Studie, dass sich einige รถffentliche Bibliotheken die Leihe von sogenannten Bestsellern extra bezahlen lassen. Hier werden laut Studie zusรคtzlich zur Jahresgebรผhr noch etwa ein bis drei Euro pro Leihe fรคllig und in vielen Fรคllen verkรผrztรฉ sich sogar die Ausleihfrist von meist vier Wochen auf zwei Wochen.
ยปDie Tatsache, dass der Anteil fรผr Bildung beim Bรผrgergeld in Hรถhe von 0,36 Prozent (12 Monate: 21,72 Euro) in allen Stรคdten ausreicht, um sich eine Mitgliedschaft in einer Bibliothek leisten zu kรถnnen, ist ein gutes Zeichen fรผr die Chancengleichheit und die Gleichstellung in der Gesellschaftยซ, lautet eine Bilanz der Studie.ยปJe weniger Familien mit wenig Einkommen jedoch belastet werden, desto besser. So bleibt mehr Budget, um noch weitere Bildungsangebote zu nutzen als nur die Bibliotheken.ยซ ~ [pm/text Prebly / auxlit]
๐ Die gesamte Studie mit Auswertung und Bewertung ist zu finden auf โบ www.prebly.de
Hier auxlitera-Newsletter abonnieren:

Sie erhalten etwa je Woche 1 E-Mail mit einem Nachrichtenรผberblick.
Sie kรถnnen diese Benachrichtung jederzeit abbestellen.
Ihre E-Mail-Adresse wird nicht an Dritte weitergegeben oder fรผr andere Zwecke verwendet. Unsere Datenschutz-Erklรคrung finden Sie โบ hier.