Das Mรผnchner Volkstheater zeigt Heinrich Bรถlls ยปDie verlorene Ehre der Katharina Blumยซ in einer packenden Bรผhnenfassung.
Am Vorabend von Weiberfastnacht verlรคsst eine junge Frau von siebenundzwanzig Jahren gegen 18:45 Uhr ihre Wohnung, um an einem privaten Tanzvergnรผgen teilzunehmen. Vier Tage spรคter, nach einer โ man muss es wirklich so ausdrรผcken โ dramatischen Entwicklung, am Sonntagabend um fast die gleiche Zeit gibt sie der Polizei zu Protokoll, sie habe mittags gegen 12:15 Uhr in ihrer Wohnung den Journalisten Werner Tรถtges erschossenโฆ
Das โบ Mรผncher Volkstheater zeigt derzeit Heinrich Bรถlls Erzรคhlung Die verlorene Ehre der Katharina Blum (erschienen 1974) als Bรผhnenfassung (Regie: Philipp Arnold, Dramaturgie: Leon Frisch). Die nรคchsten Auffรผhrungstermine sind am Samstag, 4. November, und Sonntag, 17. Dezember, jeweils um 19.30 Uhr. Das Stรผck stellt die Fragen: Wie entsteht das Bild von einem Menschen? Wer entwirft es, formt Ereignisse, Emotionen und zufรคllige Situationen zu einem Narrativ und wie kommt dieses Konstrukt an die รffentlichkeit? Ist es mรถglich, diesem medialen Bild zu entkommen?
Heinrich Bรถll hat in seiner berรผhmten Erzรคhlung eine Maschinerie beleuchtet, deren Wirkmacht und Gewalt sich in unserer Gegenwart extrem potenziert hat. Shitstorms, Filterblasen und Hass im Netz haben die Meinungsmache der Boulevardpresse auf ein vรถllig neues Level gehoben. Katharina Blum steht damit Patin fรผr viele aktuelle Beispiele. Sie gerรคt unversehens in einen Strudel aus Sensationsgier, gepaart mit รถffentlicher Hรคme und Frauenhass. Auf ein zufรคlliges Treffen, eine Liebesnacht folgt so in kurzer Zeit der Verlust der eigenen Geschichte, der eigenen Person, des eigenen Bildes. ~ [pm/auxlit]
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