Fehlende Unterstützung: Literaturwoche Donau hört auf

Das für Ulm und Region prestige-reiche Literaturfestival muss nach zehn Jahren die Segel streichen. Grund: fehlende finanzielle und organisatorische Förderer.

Die Literaturwoche Donau 2022 war das letzte Festival der erfolgreichen Ulmer Reihe. Das gaben die Leiter des Festivals Florian L. Arnold und Rasmus Schöll mit dem Team des Literatursalons Ulm mit Beginn des Jahres 2023 bekannt. »Wir haben daher nach intensivem Abwägen schweren Herzens beschlossen, die Literaturwoche Donau nicht fortzuführen«, teilen der Schriftsteller Arnold und der Buchhändler Schöll mit. »Mit dem aktuell zur Verfügung stehenden Budget ist dieses Festival nicht mehr zu stemmen«, heißt es seitens der ehemaligen Veranstalter. Alle Arbeiten im Hintergrund hatten dabei ehrenamtlich und kostenneutral statt gefunden. »Für den dauerhaften Fortbestand und insbesondere die professionelle Weiterentwicklung des Festivals bräuchte es finanzielle und personelle Anstrengungen, die nicht bereit stehen.«

Die Bedingungen für ein solches rein ehrenamtlich durchgeführtes Literaturfestival in Ulm haben sich in den vergangenen zwei Jahren drastisch gewandelt, so die Veranstalter. Neben signifikant gestiegenen Ausgaben sei auch das stetig geringer gewordene Spenden- und Drittmittelaufkommen zur existentiellen Frage für das Weiterbestehen der Literaturwoche Donau und ihres Fördervereins Literatursalon Donau e. V. geworden.

Die Literaturwoche Donau war 2013 ins Leben gerufen worden, um das literarische Leben in Ulm und Umland mit neuen Impulsen zu versehen. Insbesondere durch Veranstaltungen mit Autoren/innen und Verleger/innen aus der unabhängigen Verlagsszene, welche Jahr für Jahr mit enormem Engagement neuen Stimmen im Literaturbetrieb einen Raum gibt. Literatur abseits der Bestsellerlisten und Marketingzwänge bestimmte das Programm.

»Es waren zehn spannende, lehrreiche, berührende Jahre«, schreiben Florian Arnold und Rasmus Schöll. »Wir bedanken uns bei allen, die uns zur Seite standen, die das Festival als Mitwirkende, Förderer, Kreative und auch als Gäste bereicherten und mit uns am Leben hielten.«
~ pm / auxlit


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