Die JIM-Studie zur Mediennutzung von Jugendlichen 2022 untersucht auch das Leseverhalten. Die durchschnittliche Lesedauer Heranwachsender hat sich nach der Pandemiezeit wieder nach unten auf 53 Minuten eingependelt.
Erst in diesem Jahr nรคhern sich die Umstรคnde wieder denen vor Pandemiebeginn an. Dies spiegelt sich etwa in der Freizeitgestaltung Zwรถlf- bis 19-Jรคhriger wider. In anderen Bereichen wie beispielsweise den digitalen Spielen sei allerdings eine Verstetigung der Entwicklung zu beobachten.
Die Studienreihe JIM (Jugend, Information, Medien) wird seit 1998 jรคhrlich gemeinsam von der Landesanstalt fรผr Kommunikation Baden-Wรผrttemberg (LFK) und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit dem Sรผdwestrundfunk (SWR) durchgefรผhrt. Dabei wird auch das Leseverhalten (Bรผcher) bei Jugendlichen untersucht. Eine besondere Rolle spielt heuer die Krisenerfahrung der Corona-Pandemie, die den Alltag von Jugendlichen auch in deren Freizeit- und Medienaktivitรคten, und damit auch im Lesen von Bรผchern, verรคnderte.
Weibliche Teenager lesen mehr
Der Anteil an Zwรถlf- bis 19-Jรคhrigen, die regelmรครig in ihrer Freizeit Bรผcher lesen, ist in der langfristigen Betrachtung zwar von etwa zwei Fรผnftel auf ein Drittel gesunken, dieser Wert ist in den letzten Jahren jedoch recht konstant geblieben. Die durchschnittliche tรคgliche Lesedauer, die zu Beginn der Pandemie deutlich angestiegen war, ist mit 53 Minuten nun wieder bei dem Stand von 2019 angelangt (2021: 59 Minuten, 2020: 74 Minuten, 2019: 53 Minuten).
Junge Leserinnen lesen im Schnitt lรคnger als Leser (Mรคdchen: 73 Minuten, Jungen: 50 Minuten). Im Altersverlauf nimmt die durchschnittliche tรคgliche Lesedauer ab (12-15 Jahre: 59 Minuten, 16-19 Jahre: 48 Minuten). Schรผler/innen mit formal hรถherer Bildung lesen im Schnitt tรคglich lรคnger (57 Minuten), als Schรผler*innen mit formal niedrigerer Bildung (48 Minuten).
Medienbeschรคftigung in der Freizeit. Angaben in Prozent; *egal รผber welchen Verbreitungsweg, Basis: alle Befragten, n=1.200. โข Grafik: „JIM-Studie 2022, Medienpรคdagogischer Forschungsverbund Sรผdwest, http://www.mpfs.de 
Bรผcher lesen 2012 – 2022 tรคglich mehrmals pro Woche. Grafik: JIM 2012 – JIM 2022, *nur gedruckte Bรผcher, Angaben in Prozent, Basis: alle Befragten, n=1.200. โข Grafik: „JIM-Studie 2022, Medienpรคdagogischer Forschungsverbund Sรผdwest, http://www.mpfs.de 
Bรผcher lesen 2022. Quelle: JIM 2012 – JIM 2022, *nur gedruckte Bรผcher, Angaben in Prozent, Basis: alle Befragten, n=1.200. โข Grafik: JIM-Studie 2022, Medienpรคdagogischer Forschungsverbund Sรผdwest, http://www.mpfs.de 
E-Books lesen 2022. Angaben in Prozent, Basis: alle Befragten, n=1.200. โข Grafik: JIM-Studie 2022, Medienpรคdagogischer Forschungsverbund Sรผdwest, http://www.mpfs.de
โ Grafiken : JIM-Studie 2022, Medienpรคdagogischer Forschungsverbund Sรผdwest, โบ www.mpfs.de โ
Auszug aus der โบ hier als pdf-Download erhรคltlichen Studie:
ยปInsgesamt haben Bรผcher weiterhin einen festen Platz im Medienalltag von Jugendlichen. Neben den 32 Prozent regelmรครigen Leser*innen, lesen 21 Prozent innerhalb von 14 Tagen und 32 Prozent innerhalb eines Monates ein Buch. Der Anteil an Zwรถlf- bis 19-Jรคhrigen, die nie lesen, ist etwas rรผcklรคufig und liegt bei 15 Prozent (2021: 18 %).
Wie im Vorjahr gaben 45 Prozent der Jugendlichen an, zum Zeitpunkt der Befragung mit der Lektรผre eines Buches beschรคftigt zu sein. Obwohl vor allem Mรคdchen und junge Frauen lesen, ist der Anteil an Jungen, die einmal im Monat lesen, angestiegen (+14 PP). Und auch der Anteil der Nichtleser ist bei Jungen etwas zurรผck gegangen (-5 PP). Im Altersverlauf nimmt die regelmรครige Nutzung von Bรผchern in der Freizeit ab.ยซ
Gymnasiale Gruppe deutlich stรคrker vertreten
Die Studie weiter: ยปEine weitere zentrale Einflussgrรถรe ist die formale Bildung der Befragten: wรคhrend sich an Haupt- und Realschulen rund ein Viertel regelmรครig in ihrer Freizeit der Lektรผre eines Buches widmen, ist diese Gruppe an Gymnasien mit 37 Prozent deutlich stรคrker vertreten. Die Gruppe der Nichtleser*innen ist umgekehrt bei Schรผler*innen mit formal niedrigerer Bildung stรคrker ausgeprรคgt (Haupt-/Realschule: 19 %, Gymnasium: 13 %).
Mit Blick auf die Nutzung von E-Books zeigen sich kaum Verรคnderungen zum Vorjahr. Elf Prozent der Jugendlichen lesen regelmรครig digitale Bรผcher. Weitere zehn Prozent einmal in 14 Tagen und 19 Prozent einmal im Monat. Der Anteil an Zwรถlf- bis 19-Jรคhrigen, die keine E-Books lesen, ist mit 61 Prozent etwas zurรผck gegangen (2021: 65 %).ยซ
~ Quelle: โบ „JIM-Studie 2022, Medienpรคdagogischer Forschungsverbund Sรผdwest, www.mpfs.de | pm
Die Studienreihe JIM (Jugend, Information, Medien) wird vom Medienpรคdagogischen Forschungsverbund Sรผdwest, einer Kooperation der Landesanstalt fรผr Kommunikation Baden-Wรผrttemberg (LFK) und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, seit 1998 jรคhrlich in Zu-
sammenarbeit mit dem Sรผdwestrundfunk (SWR) durchgefรผhrt. Die reprรคsentative Studie bildet das Medienverhalten der Jugendlichen in Deutschland ab.
Alle Ausgaben der JIM- Studie von 1998 bis 2022 sind als PDF abrufbar unter โบ www.mpfs.de
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