Sieben renommierte Autoren/innen begeben sich zum 450. Geburtstag Elias Holls auf die Spuren des Augsburger Architekturmeisters. Ein ungewöhnliches Buch, erschienen im Augsburger Zoeschlin-Verlag.
Ein Genie, eine Stadt, ein Jubiläum und ein ungewöhnliches Buch: Der junge Augsburger Zoeschlin Verlag legt zum 450. Geburtstag von Elias Holl eine Sammlung an Essays über den Jubilar in schmucker, geschmackvoller Aufmachung vor. In Die Stadt und ihr Meister. Elias Holl und Augsburg – eine Auslese begeben sich renommierte Autoren auf die Spur eines herausragenden europäischen Architekten des 17. Jahrhunderts.
Die Schnittmenge ihrer Betrachtungen ergibt das Bild eines genialen Schöpfers, der seine Stadt in eine Perle der Renaissance verwandelt hat. Und dies aus einer einzigartigen Disposition heraus: Wie der Bezirksheimatpfleger von Schwaben, Christoph Lang, in seinem Vorwort anmerkt, nimmt Holl unter allen prägenden Persönlichkeiten Augsburgs eine Ausnahmestellung in seiner Vielfältigkeit ein: Er ist Maurer, Meister, Architekt, Ingenieur – und inzwischen wohl auch eine Augsburger Ikone.
Holl-Bilder: kunst- & bauhistorisch, biografisch & persönlich
Felix Guffler, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Bezirksheimatpflege Schwaben, gibt in einer Einführung einen einen Abriss über Holls Biografie und schenkt Einblicke auf die Persönlichkeit des Baumeisters, der 21 Kinder hatte. Der Leiter des Augsburger Maximiliansmuseums und Kurator der kommenden Elias-Holl-Ausstellung (17. 6. – 17. 9. 2023), Dr. Christoph Emmendörfer, legt eine Untersuchung zeitgenössischer und späterer Holl-Bilder und der Ikonisierung Holls vor. Wie Holls Augsburger Rathaus von europäischen Reisenden wahrgenommen wurde, beschreibt Prof. Dr. Rainald Becker von der Kommission für bayerische Landesgeschichte.
Der Historiker Dr. Wolfgang Wallenta setzt Holls Schaffen in den Kontext der Renaissance-Architektur Italiens. Der Augsburger Geschichtsexperte Franz Häußler blickt in seinem Beitrag auf den eindrücklichen Elias-Holl-Platz und fragt, ob dessen Gestaltung dem Meister angemessen sei. Dr. Stefan Lindl – Akademischer Rat am Lehrstuhl für Europäische Regionalgeschichte sowie Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte der Universität Augsburg – fällt die Ähnlichkeit des von Anselm Desing geschaffenen Mathematischen Turms der Abtei Kremsmünster mit der architektonischen Signatur Elias Holls auf und spürt einer geschehenen Adaption und Aneignung nach.
Die Kunsthistorikerin Dr. Renate Miller-Gruber untersucht die von Holl erschaffenen, der Wehrhaftigkeit der Stadt Augsburg dienenden Zweckbauten. Als Bauhistoriker zeichnet Dr. Bernhard Niedthammer schließlich die Spezifika Holl’scher Architektur und des Meisters konstruktiv-technischen und planerischen Entwicklung nach.
Sechs kunstvolle Illustrationen des studierten Kommunikationsdesigners Jens Baiter zwischen feiner Zeichenkunst und Cartoon lockern den Band auf. Das von der Buchgestalterin Ramona Betz geschmackvoll aufgemachte Bändchen bietet Essays mit wissenschaftlich-informativem Tiefgang, die aber kurz und luftig genug auch nur zum Schmökern einladen. Ein einmaliges Lese-Werk. ~ [vt | auxlit]
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Die Stadt und ihr Meister. Elias Holl und Augsburg – eine Auslese.
Essays von Rainald Becker.
Mit einem Vorwort von Christoph Lang und einer Einführung von Felix Guffler.
Zeichnungen von Jens Baiter
Gebundene Ausgabe, 96 Seiten
Zoeschlin Verlag 2022
ISBN 978-3-947881-06-2
Erhältlich für 16,00 Euro
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