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Bewahren, ordnen, bereitstellen.

Zehn Jahre Verstaatlichung der Staats- und Stadtbibliothek. Im Jahr 2023 wird die Einrichtung eines der dann modernsten Bibliotheksgebäude Europas beziehen.

Am 1. Dezember 2022 jährte sich die Verstaatlichung der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg zum zehnten Mal. Der Freistaat Bayern übernahm damals die bis dahin städtische Einrichtung mit staatlichem Zuschuss und sicherte somit ihren Fortbestand. Seit dieser Zeit ist sie eine der insgesamt zehn regionalen Staatlichen Bibliotheken – die für die Region Bayerisch-Schwaben und Augsburg – unter dem schützenden Schirm der Generaldirektion der Bayerischen Staatsbibliothek in München. In diesen zehn Jahren gelang es, das Haus bei unverändertem Personalstand zu einer modernen und innovativen Bibliothek weiterzuentwickeln, regional und international zu profilieren und ihr, den historischen Beständen entsprechend, einen wichtigen Platz in der deutschen Bibliothekslandschaft zu sichern.

Seit Ende 2012 gelang es, die Verwaltung der Bibliothek neu durchzuorganisieren, Arbeitsabläufe neu zu definieren und zu perfektionieren. In Kooperation mit universitären Einrichtungen und kulturellen Institutionen in Stadt und Region sowie der Initiative Staats- und Stadtbibliothek Augsburg e.V., die sich seinerzeit vor Ort pressewirksam gegen die Zerschlagung und für den Erhalt der Bibliothek engagiert hatte, ja für diesen Zweck gegründet wurde, konnte das Angebot von wissenschaftlichen und publikumswirksamen Vorträgen intensiviert und somit die Sichtbarkeit der Bibliothek vor Ort in Augsburg und Bayerisch-Schwaben deutlich verstärkt werden.

Internationales Profil

Durch zahlreiche bestens besuchte hauseigene Ausstellungen mit zugehörigen Katalogen in der seit der Verstaatlichung begonnenen Reihe Cimeliensaal (bisher insgesamt acht Bände) konnte die Bibliothek innovationsorientierte Vermittlungsarbeit leisten und sich als international bedeutende Bildungseinrichtung profilieren. Ausstellungen und Publikationen wurden regional, national (Berliner Tagespost, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung), international, bis in die USA, besprochen. Die seit der Verstaatlichung ebenso eingerichtete Reihe Forum Staats- und Stadtbibliothek Augsburg wird nächstes Jahr weitergeführt. 

Als Leihgaben konnten wertvolle historische Bestände in bedeutenden, international beachteten Ausstellungen vor Ort, im In- und europäischen Ausland gezeigt werden. Die historisch wertvollen Bestände der Bibliothek wurden seit der Verstaatlichung weiterhin in ansehnlicher Zahl erschlossen. Mit ca. 89.000 Digitalisaten hat die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg zudem jetzt ca. 70% ihres Altbestandes mit Hilfe der Public-private-Partnership der Bayerischen Staatsbibliothek in München mit Google online gestellt. Die wichtigsten Cimelien – wertvollste Stücke der Bibliothek –, die im Jahre 2017 in einer Ausstellung im für sie im 19. Jahrhundert geplanten Unteren Cimeliensaal präsentiert werden konnten, sind ebenso digitalisiert, einschließlich eines illuminierten Blattes einer bisher unbekannten Gutenbergbibel, das bei Erschließungsarbeiten gefunden wurde. 

Bedeutende Ankäufe und Vorreiterrolle

In der 2018 organisierten Ausstellung zum einzigen heute bekannten Autograf des Textes des wohl bekanntesten Weihnachtsliedes, Ihr Kinderlein kommet, vom Augsburger Domkapitular Christoph von Schmid, in der Bibliothek gehütet, konnten sowohl in Ausstellung wie zugehörigem Katalog – hier nahm die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg technisch eine Vorreiterrolle ein – erstmals alle historischen Melodien via QR-Code über das individuelle mobile Gerät angehört werden. 

Die bedeutenden Mozartautografen der Bibliothek, von Wolfgang Amadeus, seiner Frau Constanze, vor allem aber von seinem Vater Leopold, sind ebenso seit Kurzem katalogisiert, digitalisiert und online gestellt. Auch gelang es seit der Verstaatlichung immer wieder, bedeutende Ankäufe zu tätigen, darunter ein Blatt aus einer liturgischen Handschrift aus St. Ulrich und Afra sowie ein Silbereinband des Augsburger Goldschmieds Johann Andreas Thelott.

Ab Frühling 2023 in der Schillstaße

Am 10. November 2021 stimmte der Finanzausschuss des Bayerischen Landtags der überfälligen und bereits bei der Übernahme durch den Freistaat Bayern geplanten Sanierung und Erweiterung der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg zu. Die Arbeiten nach Plänen des Stararchitekten Max Dudler haben unter Leitung des Staatlichen Bauamts Augsburg bereits begonnen; die Bibliothek ist ab 12. Dezember 2022  für den Publikumsverkehr geschlossen und zieht in den nächsten Monaten in ihr Ausweichquartier, in das für Bibliothekszwecke ertüchtigte Interim im ehemaligen Bayernkolleg um. 
Dort in der Augsburger Schillstraße 94 steht die Bibliothek dann (voraussichtlich ab März 2023) weiterhin allen Bürgerinnen und Bürgern ab 16 Jahren zur kostenfreien Benutzung, ob Forschung oder persönliche Weiterbildung, offen. Nicht nur ältere Werke können eingesehen werden, sondern auch aktuelle Literatur, v.a. aus und über Bayerisch-Schwaben, kann ausgeliehen werden. Tageszeitungen und über 1.000 laufende Zeitschriften aus vielen Wissensgebieten runden das Angebot ab. Nach Fertigstellung – wohl im Jahre 2025/26 – darf die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg eines der modernsten Bibliotheksgebäude Europas beziehen.
~ [pm | auxlit ]

Linksammlung zu den Projekten seit der Verstaatlichung abrufbar hier  ► www.sustb-augsburg.de 

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