In diesem Workshop geht es darum, Hassnachrichten mittels verschiedener poetischer und künstlerischer Verfahren zu »appropriieren« [→ sich aneignen] und aus dem Wortmaterial etwas Neues, sich dem Hass Widersetzendes zu kreieren.
Inspiriert ist der Workshop von dem Projekt »Der Newsschredder«, bei dem die Berliner Lyrikerin Hannah Schraven (siehe Bild) über zwei Jahre hinweg Twitter-Nachrichten mit Cut-up- und Schwärzungstechniken zu Mikrokommentierungen und -gedichten zum Zeitgeschehen umformte.
Der Workshop mit Hannah Schraven ist zweiteilig angelegt: In einem ersten einführenden Teil wird sich dem Thema Hatespeech im Allgemeinen und künstlerisch-poetischen Appropriationsverfahren im Speziellen angenähert. Im zweiten Teil des Workshops wird es schließlich darum gehen, das vorhandene Material zu sichten und dieses mittels verschiedener Techniken in Gedichte, visuelle oder textuelle Kommentare umzuformen.
Den Teilnehmer*innen wird dabei ein Pool an Hatespeech zur Verfügung gestellt werden, der u. a. aus sozialen Netzwerken und aus den Archiven aktivistischer Plattformen wie Das NETTZ oder HateAid stammt. Gleichzeitig ist es den Teilnehmer*innen freigestellt, eigene Hassnachrichten zu bearbeiten.
Begleitprogramm zur Ausstellung »Feibelmann muss weg. Ein antisemitischer Vorfall aus der schwäbischen Provinz« in der Ehemaligen Synagoge Kriegshaber. In Kooperation des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben mit der Petra Kelly Stiftung und dem Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg.
– Bild: Hannah Schraven