Geschichten von Vätern und Söhnen gehören seit jeher zu den archetypischen literarischen Konstellationen, und sie
werden bis heute immer wieder neu erzählt. Das ist kaum verwunderlich, entsteht doch mit jeder Generation ein gehö-
riges Konfliktpotenzial. Mit der Autorität der Väter ist es seit Anfang des 19. Jahrhunderts nicht mehr zum Besten bestellt:
Die Söhne der literarischen Moderne begehren auf. Sie fordern von schwächer werdenden Vätern Liebe und moralische
Integrität und drohen mit Verachtung und Vatermord.