Eine Veranstaltung der Brecht-Forschungsstätte Augsburg anlässlich des 90. Jahrestags der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933.
Eintritt frei. Eine telefonische Anmeldung erforderlich: 0821 – 4540815
Mit Dr. Uwe Wittstock (Lesung), Jürgen K. Enninger, Stadt Augsburg, Referent für Kultur, Welterbe und Sport (Grußwort) und Prof. Dr. Prof. h.c. Jürgen Hillesheim (Einführung).
Vor 90 Jahren zerstörten die Nazis die erste Demokratie in Deutschland. Sie benötigten dafür nur die vier Wochen zwischen Hitlers Vereidigung als Reichskanzler am 30. Januar 1933 und dem Reichstagsbrand in der Nacht des 27. Februar 1933. Mit den Notverordnungen, die sie am Tag danach in Kraft setzten, schafften sie alle wesentlichen Grundrechte ab und verwandelten das Land in
eine Diktatur. Bereits eine Woche später, Anfang März, kam es in verschiedenen Städten Deutschlands zu den ersten spontanen Bücherverbrennungen. Sie zeigen, mit welcher instinktiven Intoleranz sich die Nationalsozialisten gegen jede Meinungs- und Kunstfreiheit wandten. Zwei Monate später, am 10. Mai 1933, organisierte die „Deutsche Studentenschaft“ die landesweite Bücherverbrennung in zwanzig deutschen Universitätsstädten.
Uwe Wittstock beschreibt diese Zeit hautnah aus der Perspektive der verfolgten Schriftsteller. Die Süddeutsche Zeitung nannte „Februar 33“ ein „aufrüttelndes und ergreifendes Buch“, Elke Heidenreich bezeichnete es als „eine Art Roman von Vergeblichkeit und Würde“ und die FAZ resümierte: Dieses Buch ist ein großer Wurf“.
Uwe Wittstock war jeweils zehn Jahre Literaturredakteur der FAZ, Lektor im S. Fischer Verlag, Kulturredakteur der „Welt“ und danach bis 2017 Literaturchef des Nachrichtenmagazins „Focus“. Seither ist er freier Schriftsteller. Er wurde mit dem Theodor-Wolff-Preis für Journalismus ausgezeichnet. 2015 erschien seine Biographie „Marcel Reich-Ranicki“, 2018 seine Biografie „Karl Marx beim Barbier“ und 2021 sein Buch „Februar 33“, das von den ersten sechs Wochen von Hitlers Herrschaft aus der Perspektive von Schriftstellern und
Intellektuellen erzählt. Es stand lange auf der Beststellerliste des „Spiegel“ und wurde in sieben Sprachen übersetzt.