Kafka, Rilke, Pessoa, Hesse und viele andere waren schlechte Schläfer. Viele Schriftstellerinnen haben über ihre durch-
wachten Nächte geschrieben, in Tagebüchern und literarischen Texten. Schlaflosigkeit ist selten erwünscht, auch
wenn sie mitunter – wie bei Kafka, der tagsüber als Versicherungsjurist arbeitete – das Schreiben erst ermöglicht. Sie ist
ein zermürbendes Leiden, das dünnhäutig, hypersensibel, reizbar und ängstlich macht. Die nächtliche Schlaflosigkeit
führt in Grenzbereiche des Bewusstseins und der Existenz. Von Uta Rüenauver.