Der Erzähler erfindet mögliche Lebensgeschichten dreier Personen: Da ist Gantenbein, der einen Blinden spielt, um so seine Umwelt genauer beobachten zu können. Oder da ist Enderlin, der immer „ein fremder Herr“ bleibt. Auch Svoboda muss die Erfahrung machen, dass Liebe und Ehe endlich sind. Übrig im Spiel der erdichteten Rollen bleibt: Ganten bein. In diesem 1964 erschienenen Roman verarbeitete Max Frisch (1911–1991) seine Beziehung zu Ingeborg Bachmann, die Ende 2022 erneut öffentlich diskutiert wurde, als der lang erwartete Briefwechsel zwischen Bachmann und Frisch im Berliner Suhrkamp Verlag erschien. Max Frisch arbeitete erst als Journalist und Architekt, bis ihm mit seinem Roman „Stiller“ (1954) der Durchbruch als Schriftsteller gelang.
Text: Deutschlandfunk