In der Gegenwartsliteratur der letzten Jahrzehnte geht es immer bunter zu: Dialekte und Soziolekte haben Einzug in siegehalten und mischen die Standards der Hochsprache
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In der Gegenwartsliteratur der letzten Jahrzehnte geht es immer bunter zu: Dialekte und Soziolekte haben Einzug in sie gehalten und mischen die Standards der Hochsprache auf. Der Kommissar Brenner des Österreichers Wolf Haas spricht eine Mischung aus Dialekt und Kunstsprache. Der Schweizer Roland Reichen macht mit prekären Romanfiguren aus dem Drogenmilieu des Berner Oberlands eine Dialektmischung salonfähig. Und der Israeli Tomer Gardi hat 20 Jahre nach Feridun Zaimoglus „Kanak Sprak“ das „Broken German“ eines israelischen Migranten zum besten Roman des Jahres verar- beitet. Die Jury des Leipziger Buchpreises zeichnete ihn 2021 für „Eine runde Sache“ aus. Wie viel Abweichung braucht die deutsche Literatur – und wie viel verträgt sie?