Totentรคnze in der Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
Der tanzende Tod hat in der Bildenden Kunst wie im Glauben der Menschen lange Zeit eine groรe Rolle gespielt. Die Idee und Darstellung des Totentanzes beginnt im frรผhen 13. Jahrhundert, das Hauptmotiv aller Totentรคnze ist die Gleichheit aller Menschen vor dem Tod. Der Tod triumphiert immer, jeder muss sterben, man kann ihm nicht ausweichen. Durch Totentanz-Darstellungen in Kunst und Literatur aber wurde dieses Phรคnomen fรผr die Menschen ein wenig begreiflicher gemacht.So auch in dem bis heute einzigartigen Text des Johannes von Saaz, der einen trauernden Angehรถrigen direkt mit dem Tod sprechen lรคsst. Der Tod antwortet dem Trauernden auf Augenhรถhe, erklรคrt quasi, warum er da ist und da sein muss. Ein geradezu schockierend weiser, in unsere Zeit passender Text. Christl Mayr (Theater Ulm) und Florian L. Arnold (Schriftsteller, Verleger) stellen an diesem Abend nicht nur Saaz’ auรergewรถhnlichen Text in Auszรผgen vor, sondern auch zeitgenรถssische Totentanz-Auseinandersetzungen, etwa von Kurt Tucholsky und Hubert Schirneck.