Als Art Spiegelmans Comic „Maus“ 1989 in Deutschland erschien, entbrannte eine Debatte: Darf man das Grauen der
nationalsozialistischen Konzentrationslager in Bilder fassen? Heute ist das kein Tabu mehr. In den letzten Jahren sind ver-
mehrt Graphic Novels zum Nationalsozialismus erschienen. Sie porträtieren Verfolgte des Regimes oder erinnern an
Menschen, die sich im Widerstand engagierten. Der Zeichner Dietmar Reinhard hat mit „Leben und Sterben in Auschwitz“
sogar eine Art Chronik des Vernichtungslagers vorgelegt. Vielleicht, sagen die Zeichnerinnen und Zeichner, ist der
Comic sogar besonders gut für die Erinnerungsarbeit geeignet. Denn es gehe in ihm nie nur ums Abbilden. Sondern ums
Sich-Annähern.
Von Silke Merten